Die Mittelbacher Glockenhütte |
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Im Jahr 2001 musste das Geläut
unserer Peter-Pauls-Kirche im Rahmen der Dachsanierung aus dem Dachreiter
entfernt werden. Nachdem feststand, dass die Glocken auf Grund ihres Gewichts
nicht wieder eingebaut werden konnten, gab es zuerst im Kirchenvorstand die
Gedanken, sie zu verkaufen oder für eine Kirche irgendwo in Osteuropa zu
spenden. Nachdem diese Möglichkeiten nicht realisiert werden konnten, stand
es fest – sie bleiben hier in Mittelbach. |
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Da sich der Heimatverein u.a
zum Ziel gesetzt hat, möglichst vieles historisch Bedeutungsvolle und
Bewahrenswerte in würdiger Form der Nachwelt zu erhalten, ergab sich für uns
nun die Frage, wie könnte man diese Glocken aufbewahren. Man hätte sie
einfach ins Kirchgelände stellen können, wie in manch anderen Orten zu sehen.
Aber Glocken sehen nun mal hängend am besten aus. |
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So kam die Idee einer „Glockenhütte“ auf. Nachdem einige
Vereinsmitglieder die noch guten Stücke aus dem etwa 500 Jahre alten
Dachgebälk sichergestellt hatten, wurde die Glockenhütte im Jahr 2003 entworfen
und später durch die „Zimmerei Siegfried Nitzsche“ errichtet. |
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Eingedeckt wurde das Bauwerk
von der „Dachdeckerei Steffen Woitynek“ und der „Klempnerei Jürgen Richter“.
Die Halterungen für die Glocken fertigte die „Schlosserei Bernd Walther“ an,
der uns auch beim Einhängen der Glocken unterstützte. Die beteiligten Firmen,
welche den Großteil ihrer Aufwendungen spendeten, sind deshalb auch auf einer
Tafel an der Glockenhütte erwähnt. |
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Angefangen von Erd- und
Fundamentarbeiten über den Schutzanstrich des Gebälks sowie der Glocken bis
hin zum Einhängen der Glocken in die Hütte, die Gestaltung des Umfeldes mit
Schieferplatten und dem Aufstellen einer Ruhebank wurden alle Arbeiten von
Mitgliedern des Heimatvereins ausgeführt. |
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Allen hierbei tätigen Helfern,
welche wir, um keinen zu vergessen, hier nicht im Einzelnen nennen möchten –
ein herzliches Dankeschön des Vorstandes des Heimatvereins und sicherlich
auch des Kirchenvorstandes. |
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Am 26. September 2004 erfolgte
nun die feierliche Übergabe dieses schönen Bauwerkes an die Kirchgemeinde.
Dazu hatten Pfr. Schmoldt und der Kirchenvorstand den Heimatverein zum
Erntedankgottesdienst und im Anschluss zum gemeinsamen Kaffeetrinken
eingeladen. Pfr. Schmoldt dankte dem Heimatverein für die geleistete Arbeit
und überreichte einen wunderschönen, handgemalten Teller für unsere künftige
„Heimatstube“, auf welchem die Kirche und die Glockenhütte zu sehen sind. |
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Sicher freut es viele Mittelbacher,
dass mit der Glockenhütte ein Stück Ortsgeschichte unseren Nachkommen in
einem würdigen Rahmen erhalten bleibt. Neben der Glockenhütte lädt eine vom
Heimatverein gestiftete Bank zum Verweilen ein und rundet damit das
Gesamtbild ab. |
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Am Gebälk der Glockenhütte wurde eine Tafel angebracht, auf welcher der Wertegang der Mittelbacher Glocken seit dem 15. Jahrhundert beschrieben ist. |
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Hier der Inhalt
dieser Tafel … |
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Mittelbacher
Glockenhütte - Im
Jahre 1473 erhielt die Mittelbacher Kirche zum ersten Mal wertvolle Glocken,
die leider 1917 verloren gingen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde 1920 ein neues
Bronzegeläut eingebaut, welches während des 2. Weltkrieges im Jahre 1942 zu
Rüstungszwecken eingeschmolzen wurde. Erst 1956 bekam die Kirche das Stahlglockengeläut,
welches nun in unserer „Mittelbacher Glockenhütte“ der Nachwelt erhalten
werden soll. Dieses Geläut versah 45 Jahre lang seinen Dienst in der
Peter-Pauls-Kirche zu Mittelbach. Nachdem im Jahre 2001 bei der
Kirchenrenovierung festgestellt wurde, dass der Dachreiter nur noch auf der
Mittelsäule ruhte, musste das Gebälk großräumig ausgewechselt werden. So kam
es, dass nun wieder ein zweistimmiges Bronzegeläut in einem Glockenstuhl aus
Eichenholz unseren Kirchturm ziert. Die bei der Renovierung ausgebauten, über
500 Jahre alten Balken bilden heute das Gerüst für die „Mittelbacher
Glockenhütte“, die vom Heimatverein im Jahr 2004 errichtet
wurde. Die Inschriften der drei Glocken sind… Große
Glocke: Christus unser
Erlöser sei gelobt Mittlere
Glocke: Petrus mahnt die Gläubigen Kleine
Glocke: Paulus ruft zum
Glauben |